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E. W.:

„Ich habe Christian Lüdemann in zwei Situationen um Rat gebeten:

Die erste betraf eine große berufliche Aufgabe, ein Langzeitprojekt, das ich aufgrund permanenter Überbeanspruchung, aber auch aus Furcht, mich derart binden zu müssen, bereits über Jahre vor mir her geschoben hatte. Ich wollte herausfinden, woran das lag und ob ich vielleicht die Möglichkeit hätte, diese Last abzuwerfen. Christian Lüdemann half mir zu erkennen, dass ich mich vor dieser Verpflichtung nicht drücken kann – und es auch nicht will. Und er gab mir einen Anstoß, die Aufgabe anzuerkennen und sie wirklich anzugehen.

(Bis dahin hatte ich, würde ich heute sagen, schon mehr Energie dafür aufgewendet, die Sache vor mir herzuschieben, als ich je brauchen werde, sie zu erledigen.)

Während wir darüber sprachen, musste ich eine sehr schwierige Personalentscheidung kommunizieren. Christian Lüdemann ging dieses Gespräch in einer Art Rollenspiel mit mir durch. Dabei nahm er die Rolle des Gegenübers derart überzeugend ein, dass ich mich in seinem Büro plötzlich fühlte, als sei ich mitten in dem Konflikt. Alles, was er mir riet, konnte ich schließlich anwenden; auf einiges wäre ich nicht gekommen. Das Gespräch blieb schwierig, aber ich war klar.

Die zweite Situation betraf die Arbeit in einem gemeinnützigen Verein. Der Vorstand, zu dem ich gehöre, befand sich in einer Erschöpfungskrise; wir hatten den Eindruck, fast alles zu zweit machen zu müssen. Christian Lüdemann lud uns ein, die Unterstützer unserer Arbeit zu benennen (was viel mehr waren, als wir gedacht hätten). Er fragte nach unseren Ressourcen, nach den Zielen, nach Möglichkeiten, Arbeit zu verteilen und Projekte zu finanzieren. Zum nächsten Termin übernahmen wir Aufgaben, die wir verhältnismäßig leicht erfüllen konnten. Wir sind klüger aus diesen Gesprächen herausgegangen. Und wir waren in der Lage zu erkennen, wie viel wir bereits erreicht hatten. Das war überraschend und motivierend.„